Die im Jahr 2023 gegründete „Gütegemeinschaft Ökobilanzierungswerkzeuge“ verfolgt das Ziel, die Zuverlässigkeit von Werkzeugen und Hilfsmitteln zur Erfassung und Bewertung der Energie- und Stoffströme sowie der resultierenden Wirkungen auf die globale Umwelt im Lebenszyklus von Gebäuden zu prüfen und damit zu sichern. Dies betrifft sowohl Software zur angewandten Ökobilanzierung als auch Elementkataloge und weitere Ansätze, die insbesondere die Erfassung, Bewertung und gezielte Beeinflussung u.a. von Treibhausgasemissionen bereits in der Planung von Neubau- und Modernisierungsvorhaben unterstützen. Die Prüfung erfolgt unter Nutzung wissenschaftlicher Methoden, die durch einen unabhängigen Beirat entwickelt werden. Dieser ist zusätzlich in der Lage, noch vorhandene Unschärfen bei den Rechen- und Bewertungsregeln, welche die Grundlage für eine Softwareentwicklung liefern, zu identifizieren und Vorschläge für eine Präzisierung und Weiterentwicklung zu liefern.
Entwickelte Prüfroutinen für Software zur Ökobilanzierung von Gebäuden konzentriert sich derzeit auf den Teil der Ermittlung und Bewertung grauer Emissionen. Im Unterschied zum betriebsbedingten Teil einer Ökobilanz, bei der durch die übliche Energiebedarfsberechnung ausführliche Erfahrungen in der Entwicklung und Prüfung vorliegen, geht es beim gebäudebezogenen Teil um den Aufbau entsprechender Strukturen. Vorbild ist hier weniger eine Energiebedarfsberechnung mit anschließender Umrechnung in Treibhausgasemissionen, sondern eine Ermittlung von Bau- bzw. Lebenszykluskosten.
Arbeiten an einer Prüfroutine für den gebäudebezogenen Teil von Software für die Ökobilanz von Gebäuden sind nun abgeschlossen. Grundlagen und Abläufe werden derzeit erprobt und erstmalig bei einer Qualitätsprüfung von drei Softwareprodukten eingesetzt. Die Ergebnisse werden Anfang 2024 vorgestellt.